Warum sollte die Raumluft auf Schadstoffe untersucht werden?
Das Messen von Schadstoffen in der Raumluft kann helfen die Risiken für die Gesundheit, besonders für empfindliche Personen, abzuschätzen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Raumluft ermöglichen. Dabei kann dabei die Raumluft auf unterschiedliche Art untersucht werden.
Eine indirekte Untersuchung der Raumluft kann über Materialproben, z.B. Holzproben, erfolgen. Diese wurden früher oftmals mit Holzschutzmitteln behandelt, die zu einem geringen Teil auch in die Raumluft übergehen. Findet man demnach entsprechende Schadstoffe in der Materialprobe, so ist eine gewisse Belastung der Raumluft anzunehmen.
Ein anderes Verfahren ist die Untersuchung des Hausstaubs (Feinfraktion <63 µm). Schadstoffe, die tatsächlich in die Raumluft gelangt sind, binden sich oftmals an organischen Partikel in der Raumluft an. Diese Partikel können anschließend untersucht werden. Der Hausstaub wird gesiebt und lösliche organische Verbindungen werden aus der Feinfraktion extrahiert. Mit dieser Methode gelingt es halbquantitativ die Belastung der Raumluft mit schwerflüchtigen organischen Schadstoffen zu ermitteln. Hierbei bieten wir unterschiedliche Umfänge für unterschiedliche Stoffe mit unsere - S (Schwerflüchter) Raumluft-Test Sets an: Raumluft Schwerflüchter S1, Raumluft Schwerflüchter und PCP S2 und Raumluft Schwerflüchter, PCP und Weichmacher S2+S3
Ähnlich kann man auch flüchtige Raumluftschadstoffe mit einem Diffusionssammelröhrchen (Aktivkohle-ORSA in unserer Leichtflüchter Orsa Analyse) in der Raumluft nachweisen. Ein relativ langer Beprobungszeitraum sorgt dabei für eine Langzeit-Bewertung, wobei sich Schwankungen heraus mitteln.
Noch direkter lassen sich flüchtige organische Schadstoffe, wie z.B. Formaldehyde mit unseren Formaldehyd Raumluft-Tests und .... XXXX .... mittels kalibrierter Mikropumpen und spezifischen Absorptionsröhrchen (TENAX oder DHPH) in der Raumluft nachweisen. Die Pumpe saugt ein definiertes Luftvolumen durch das Röhrchen in denen die Schadstoffe chemisch oder physikalisch gebunden werden. Im Labor können die Schadstoffe aus den Röhrchen gelöst oder desorbiert werden. Die Analyse stellt dann den genauen Gehalt der Schadstoffe in der Raumluft des Kunden fest.
Einordnung der Schadwirkung von Raumluft-Stoffen
Für manche Schadstoffe findet man in der Literatur Bewertungen, insbesondere für Belastungen am Arbeitsplatz. Die an speziellen Arbeitsplätzen herrschenden Belastungen lassen sich aber nicht ohne weiteres auf den häuslichen Bereich übertragen. An Arbeitsplätzen geht man von gesunden Erwachsenen aus, die zudem nur eine begrenzte Zeit und auch nur einzelnen Stoffen in höheren Konzentrationen ausgesetzt sind. Im häuslichen Bereich hat man zwar meist sehr viel geringere Konzentrationen der einzelnen Schadstoffe, dafür muss man von einer Dauerbelastung oftmals empfindlicher Personen ausgehen. Außerdem herrscht die Annahme, dass sehr viele unterschiedliche Schadstoffe in ihrer Wirkung kumulieren, d.h. sich in Ihrer gesundheitlichen Auswirkung verstärken können.
Welche Folgen haben Schadstoffe in der Luft von Innenräumen?
Die Innenraumschadstoffe können relevante gesundheitliche Auswirkungen haben. Die individuellen Empfindlichkeiten sind dabei sehr unterschiedlich. Man kann grob davon ausgehen, dass sehr junge und alte Menschen besonders empfindlich auf diese Stoffe reagieren. Gerade diese Personengruppen halten sich aber auch am längsten in den Innenräumen auf. Das Umweltbundesamt definiert die „Multiple Chemikaliensensibilität” (MCS) als ein Beschwerdekomplex, bei dem Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Atemprobleme, Symptome des Magen-Darm-Traktes und weitere Störungen verschiedener Organsysteme auftreten können. Hierbei zeigen schon sehr geringe Konzentrationen von verschiedenen Chemikalien und Umweltbelastungen (Umweltnoxen) bei den betroffenen Personen Wirkung, deutlich unterhalb einer für normal empfindliche Personen nachgewiesenen toxikologischen Wirkschwelle. Der Wirkmechanismus ähnelt somit Allergien.
Bei höheren Konzentrationen von Schadstoffen zeigen auch normal empfindliche Personen Symptome. Einzelne Stoffe können sich in Ihrer Wirkung verstärken. Das Wirkspektrum mancher Schadstoffe beschränkt sich aber nicht nur auf Vergiftungen. Viele Innenraumschadstoffe können auch Krebs auslösen (mutagene Stoffe) zu Fehlbildungen des Embryos führen (teratogene Stoffe) oder die die Fruchtbarkeit stören (reprotoxische Stoffe). Es wird diskutiert, ob entsprechende Stoffe nicht schon ab geringsten Konzentrationen weit unter der toxischen Wirksamkeit entsprechenden Erkrankungen auslösen können.
Weitere Informationen finden Sie beim Umweltbundesamt zum Thema Innenraumluft sowie beim der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF).